Ein Mann im Umgang mit Hammer und Meißel
Bearbeitet ein Marmorstein
Er sah so rein aus
Perfekt
Engelsgleich
Das Licht über seinem Kopf warf einen Schatten,
mit wohlgeformter Silhouette
Er arbeitet Tag und Nacht
Bis es war vollbracht
Am Ende tot müde,
begutachtet er sein Werk
Vor lauter stolz schlief er neben ihr ein
In der Nacht schlug ein Blitz ein
Die Götter der Nacht verfeinertet das Werk
Am Morgen erwacht ganz durchtränkt vom Regen
Hungrig wie ein Bär
Durstig wie ein Lamm
Bemerkt er es nicht
Mit Wein und Brot im Mund stand er da
Perplex vom Erscheinungsbild
Geblendet von der Schönheit
Saß ein Engel auf dem Sockel
und
starrte ihn an
Sie wollte sprechen
Vermag es aber nicht
Ihr Mund stand offen
So kam es zustande,
dass er beschriebenes Papyrus in ihr warf
Sie spuckte die Antworten wieder aus
Aus einem
schüchternen
zurückhaltenden
stotternden
armen Künstler
Wurde ein
reicher
begehrenswerter
angesehen
fließend sprechender Mann
Er verliebte sich und Heiratet
In der Nacht flossen die Tränen bei dem Engel
Die Götter der Nacht unterhielten sich
Was war zu tun?
Sie leidet im stillen
Er sieht es nicht
Ohne sie wäre er nicht soweit gekommen
Ohne eine Vision hätte diese Verbindung
nicht entstehen können
Wieder schlug der Blitze ein
Nur dieses mal erwachte der Engel
Vollendlich zum Leben
Hinterließ eine Nachricht auf dem Sockel
Der Künstler fand diese am nächsten Morgen
Betroffen sackte er zusammen
Begriff was er verlor
Nach drei Ehen, zehn Kindern
Beschloss er den Rest seines Lebens sie zu suchen
Er verkaufte Hab und Gut
Machte sich auf die Sinnesreise
Landete überall auf der Welt
Zeichnete und schrieb
Lernte auf Zeichen zu achten
Fand sie sitzend in einem Park
Ihre Marmor Haut spiegelte sich im
Wasser von einem Brunnen
„Ich habe dich gefunden.“
„Ich antworte wohl nur Blinden und Dummen.“
„Deine Stimme klingt wie Melodie,
versetze mich nicht in Melancholie mit deinem Blick!“
„Du ertränkst mich. Ich konnte nicht aufhören zu weinen.
Ich füllte das Meer, die Wolken, jeden
Bach, jeden See.
Zu guter Letzt diesen Brunnen an dem ich steh.“
„Ich bin hier von Göttern geführt.
Erklommen habe ich deinen Kummer.“
„Hier gelte ich als Taubstumm,
erzwungen von Liebeskummer.“
„Ich war ein Esel.
Trug die falschen Brillen. Es darf nun Gleichgewicht
entstehen.
Du bist meine Licht und ich bin dein Licht.“
„Sei kein Irrlicht für mich.
Das Mondlicht hört was du sprichst!“
Streichelt ihr Gesicht
„So töricht bin ich nicht mehr,
mein Gedicht.
Ich habe das Urlicht.
Wozu noch ein Notlicht?“
Beide ein neues Gebinde anstreben
Das Leben sie trotzdem findet
Alt
Grau
Klapprig
Liegt er in ihrem Arm
Schlief ein seinem goldenen Sarg
Sie übergab ihn den Göttern,
sich gleich mit
In der Nacht entdeckt am Himmelszelt
Als ausgleichende Gerechtigkeit ,
der Zeit zu zweit
Wenn ihr Fragen oder Ideen habt, kontaktiert mich gerne:
svenja.dahse@web.de